Der Schmerz der Gräser

Schmerz der Gräser

Schmerz der Gräser


Der Schmerz der Gräser – Unser aller Schmerz

Ende Februar.
Eisige Kälte.
Erbarmungslos tobende Stürme.

Ein Blick aus dem Fenster.
Die Gräser in meinem Garten,
zierlich hochgewachsen und ganz welk stehen sie da.
Wild umhergewirbelt harren sie aus.

Immer noch! Wie lange noch?
Erschöpft vom langen Winter fristen sie ihr Dasein.
Ausdauernd erdulden sie die Qualen.
Die schlanken Halme schwingen kraftlos mit dem Wind.
Hin und her, und kreuz und quer.
Ob aufrecht oder gebrochen,
sie tanzen mit das himmlische Spiel.

Die luftig leichten Blütenfedern obenauf
lassen sich einfach treiben vom Klang der Melodie.
Gebeugten Hauptes zur Erde blickend, halten sie es aus,
das rasende Getobe.

Ganz plötzlich – Schweigen!
Einfach so!
-Ruhe, Stille, Durchatmen.
Innehalten und Genießen.

         Schmerz

Schmerz


Fragende Blicke nach oben
sich sehnend nach der Erlösung
dem ewigem Frieden:
– Wann ist es vorbei das Leid?

Was wird noch kommen?
Was muss noch geschehen,
um endlich zu gehen?
Nach einer Weile
wieder dasselbe Spiel:
– Voller Mitgefühl
sich müde streicheln lassend vom Wind,
nehmen sie ihr Schicksal an.

Augenblick für Augenblick
spürend, lauschend,
ohne zu wissen, ob und wann das Ende naht.
Gott vertrauend, sich selbst vertrauend beten sie.
– Alles ist richtig, wie es ist.

Mit der Weisheit im Gepäck,
in einem ungewissen Augenblick
die Erde sanft berühren zu dürfen,
um sich selig und friedlich ruhend mit ihr zu vereinen,
wandelt sich ihr Dasein bedingungslos
werdend zum Nährboden für junges Glück.

Während die Winde am Himmel endlos wehen.
lieblich und sanft und rasend und tobend
ewiglich kommen und gehen.

        Frühling

Frühling

Horch!
Aus dem Leid der Gräser
kündigt sich ganz allmählich
sehnsuchtsvoll und freudvoll
schon jetzt
die Geburt eines mild duftenden Frühlings an.