Geduld

Urgesetz, Urgesetz des Universums, Urgesetz aller Lebewesen
Bäume erzählen uns davon, wenn wir ihnen zuhören, ganz in Stille.
Schweigend in Würde und Achtsamkeit leben sie ihr Schicksal,
einzeln und frei und brüderlich wie ein Wald.
Dazu fallen mir die zauberhaft wahren Worte des Rainer Maria Rilke ein,
die ich heute mit ganzem Herzen lebe und gerne mit euch teile,
besonders in dieser schweren, undurchsichtigen Zeit voller Angst und Ungewissheit.

Über die Geduld

Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären…

Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben

Mit dem ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht
allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.

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