Müde ist der lange Tag.
Der ruhende Abend naht,
feiernd Freud und Verdruss, beschreibend Sieg und Verlust,
lässt Ärger verblassen, macht Frust zum Genuss.
Während der Himmel, unendlich weit, einfach schweigt,
Augenblick für Augenblick
und Atemzug für Atemzug.
Kühler werden die Lüfte.
Kommend und gehend, sinken sie tiefer, nieder ins Tal.
Die Sonne legt sich sanft zur Ruh.
Sich still verneigend, macht sie allmählich ganz,
leiser und langsamer werdend, schläfrig die Augen zu.
Rot verschleierter Sonnenglanz am fernen Waldesrand
begrüßt nun gähnend die Dämmerstund.
Auf Strassen und in Häusern gehen die laternen an.
Süsses Früchtebrot und lieblich roter Beerenwein laden ein.
Innig klingen die Stimmen.
Mild ist der Wind.
Lautes Gelächter und wirre Silben verfliegen geschwind.
Kinder mit roten Backen tollen im frischen Heu herum.
Der alte schwarze Kater bettet sich froh im goldnen Stroh.
Die Wäsche duftet rein und fein.
Still blitzt die Diele im glitzernden Abendlicht.
Der Garten ruht nun satt und matt
im schützenden Schatten der langen Zypressen.
Amseln hüpfen gemütlich, hungrig suchend, im kühlen grünen Gras.
Früh herbstliche Lüfte gehen unbekümmert.
Stiller und stiller werdend, gähnen auch sie.