Oktobermond – Die Nacht

Und da!
Nach einer Weile!
Stille!
Nur noch Stille!
Ein Funkeln! – In Stille!

Es funkelt so hell!
So… hell!
Der Mond ist da!

Durch die Zypressen blickt der Mond – der Oktobermond!
Ganz nah und groß und doch so… fern!
Heimlich und leise schaut er heraus aus seinem Versteck.

Hell und wach steht er auf.
Leuchtend wie ein Edelstein!
Wie eine Perle – rund und schön!
Ein blühendes Lächeln – schweigend am Horizont!
Eine Blüte – weit und offen – hell orange!
Ein Lichtermeer!
Ein kindlich grinsendes Mondgesicht!

Atemberaubend, bestaunend schön!

Die Welt steht still!
Alles hält inne!

Das Land genießt die Seelenruh.

Reife Trauben hängen dick und friedlich vom Rebstock herab.
Knackig rote Äpfel träumen, eng aneinander geschmiegt, an knorrig krummen Ästen.
Der alte Birnbaum, ganz natürlich mütterlich, wiegt die goldenen Früchte
gütigst in den wohl ersehnten Schlaf.

Braunes Herbstlaub deckt sanft die stille wilde Wiese.

Mehr und mehr umhüllt die Dunkelheit das schlafende Land.
Im seidnen Nachtgewand deckt sie die Erde ganz behutsam zu.
Im Tale gehen die Lichter aus.
Der Wald ist schwarz und schweigt.
Feierlich steigt weißer Nebel auf.

Kateraugen, ganz verzaubert, jagen Abenteuern nach.

Der Mond geht freudig hoch hinauf,
schwerelos und unbekümmert,
wandernd übers weite Dach der Welt.
Mond und Sterne singen lieblich miteinander Kinderlieder.

Nächtlich klar klären sie Ärger und Nöte, zärtlich kämmend Strähne für Strähne.

Entknoten und lockern Sorgen und Zorn, Ton für Ton, Wort für Wort.
Und trösten lächelnd Tränen, in nüchterner Dunkelheit.

Kühne Künste prunkvoll funkelnd verführend,
umarmen längst vergessene Kinderträume,
zaubern wahrhaft runde Wunder,
erhellen die schöne Welt!

Der Mond und die Sterne,
einzigartig, einfach friedlich in Stille, begeistern die Sinne.

Der heilig heilende Mondschein,
ob rund und klar,
ob weiß verschleiert- und nur halb zu sehn,
ob wirbelnd windig begleitet,
vereinigt kindlich die Herzen der Welt.

Ganz verblasst das Jammertal im Schatz der Nacht.

Die Wahrheit vom schmalen Pfade wandelt sich zum segenreichen Blütenmeer.

Drum!!!

Lasst uns sorglos schlafen!
Lasst uns lauschen dem Heil der Natur!
Lasst uns spüren die Schulter von Papa!
Lasst uns fühlen die Küsse von Mama!
Lasst uns träumen kindlich rein!
Lasst uns staunen mit Trompeten und Posaunen!

Lasst uns gemeinsam feiern die Nacht!

Heiter!

Mit Mondschein und goldenen Sternen im Herzen!

Gute Nacht!